Spaziergänge im Theresienthal

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Herbst wird es. Herbst ist es geworden.

Die Hänge des Theresienthals haben sich but gefärbt. Morgens ist es lange dunkel, aber Morgennebel gibt es noch keine. Abends wird es schnell Nacht. Einige wenige Tage war es kalt, aber es ist schon wieder warm.

Die Dinge gehen ihren Lauf, wie wenn man die Straße im Titelbild entlang führe. Es scheint keinen anderen Weg zu geben, es scheint sich kaum was zu ändern, und doch ändert sich laufend etwas. Vielleicht ist plötzlich alles anders. Oder es ist alles anders, wenn man über größere Zeiträume zurückblickt.

Mir zeigt mein Computer manchmal an: Heute vor 15 Jahren, vor 10 Jahren, vor sieben Jahren.

Da haben sich nicht viele Dinge geändert - auf der einen Seite. Ein paar Falten sind hinzugekommen, die Katze lebt nicht mehr. Doch wenn man den Tageslauf genauer anschaut: Es hat sich doch viel geändert. Wir hängen an unseren elektronischen Helferleins, als ob man ohne sie nicht leben könnte. Wir sind verunsichert, lassen uns Angst einjagen allein schon durch Geschichten vom Krieg, von Seuchen, von Weltverschwörungen. Wir lachen nicht mehr laut, damit man uns nicht hört und auf unser Lachen neidisch wird, uns unser Lachen nehmen will.

Ich war in meiner Kindheit Pfadfinder, ungebumst.

Eigentlich hab ich es nur bis zum Wölfling gebracht, das sind die ganz Jungen. Ich hab dort Fährtenlesen gelernt, Kochen, einen Donnerbalken bauen - und gebrauchen, und einiges mehr. Ich fand und finde es noch immer gut.

Und zwei Leitsprüche habe ich gelernt:

"Jeden Tag eine gute Tat", und

"Allzeit bereit!"

Über den zweiten kann man vielerlei Witze reißen. Kann ich auch., von geschmacklos bis philosophisch.

Aber das mit der guten Tat?

Als Kind und Wölfling tut man sich leicht.

Als Teenager rebelliert man.

Und im sogenannten "Erwachsenenalter" meint man, anderes zu tun zu haben. Beruf, Elternschaft, Freizeitstress.

Erst wenn man dann wirklich alt wird - ich mein das nicht an Jahren, sondern dadurch, dass man plötzlich wieder Zeit für seine Gedanken findet -, dann wird das Sprüchlein wieder bedeutsam.

Ist es eine gute Tat, wenn man jemandem das Leben rettet?

Was ist, wenn dieser Jemand - wie sich später herausstellt - ein Massenmörder ist? Was ist, wenn er nur ein Betrüger ist? Was ist, wenn er einen präsumtiven Massenmörder betrogen hat, der deswegen seinen Neigungen nicht gut nachgehen konnte? Was ist, wenn man das alles nie erfährt?

Das mit dem "gut" ist also so eine Sache. Termiten haben einen anderen Geschmack als Kunsttischler.

Und doch meinen wir, jeweils unmittelbar zu spüren, was gut ist (auf die Unterschiede zwischen gut und gut gemeint möchte ich hier ja gar nicht eingehen).

Wenn wir es spüren ist es vielleicht eher ein Gefühl? Wir halten das für gut, bei dessen Vorhandensein oder Umsetzung wir uns gut fühlen. Also eine Geschmackssache. "Wir sind die Guten, die Anderen sind die ..... ja eben die anderen!"

Nicht leicht, aber es wurde uns ja auch nicht versprochen, dass das Leben leicht ist

Da fällt mir noch etwas ein, zum Schluss: Man kann nachdenken, um zu Ergebnissen im Hinblick auf Gut" und "Böse" zu kommen, oder man kann lieben (Agape).

Vor einigen Tagen hatte ich ein Gespräch mit einem Fremden, eigentlich war es ein Diskurs, bei dem wir uns unser Sein zu denken gaben. Zumindest wollten wir das, aber es gab kein gemeinsames Feld, das wir bestellen hätten können. Das Gespräch ließ mich traurig zurück, den Zorn hatte ich mir versagt. Jetzt, mit einigem räumlichen und zeitlichen Abstand halte ich mein ehemaliges Gegenüber für wirklich, ordentlich und unheilbar dumm.

Es war mir sofort klar, dass das eine subjektive Einschätzung ist, dass es ihm wahrscheinlich ähnlich erginge, und ausnahmsweise versuchte ich nicht, recht zu haben, in dem ich mich auf meine wissenschaftlich gesicherten Fakten berief.

Um der Unzufriedenheit in mir dennoch entgegenzuwirken, wollte ich über Dummheit nachdenken, und nachdem das sicher schon einige gescheitere Menschen getan hatten, recherchierte ich im Internet (ein Buch von Heidi Kastner hatte ich ja vor Kurzem erst gelesen).

Ungern setzt man Dummheit mit mangelndem Wissen gleich, weil das ein Werturteil über Menschen, die nichts dafür können, wäre. Aus ähnlichen Gründen soll Dummheit nicht mit einem niedrigen IQ gleichgesetzt werden. Ich stimme zu. Schon Forrest Gumps Mama wusste ganz genau: »Dumm ist, wer Dummes tut!«

Carlo M. Cipolla, ein 2000 verstorbener italienischer Wirtschaftshistoriker und Schriftsteller sah das wohl ähnlich, und zur Kategorisierung entwickelte er eine Matrix, nur zwei Zeilen und zwei Spalten, um das menschliche Verhalten einzustufen.

- Dumm ist für C., was anderen schadet und einem selbst nichts nützt (links unten in der Matrix).

- Gescheit ist demnach, was einem selbst und den anderen nützt (rechts oben).

- Dann gibt es noch die Selbstlosen, die tun, was anderen nützt, ihnen selber aber nicht, und

- die Banditen, die alles für sich selber tun und die anderen draufzahlen lassen (bei den beiden letztgenannten können sie wahlweise links oben oder rechts unten aussuchen).

Damit ist Dummheit zu einer soziologischen Sache geworden. Mein Problem mit einer solchen Klassifikation ist aber: Worin liegt der Nutzen? Woraus besteht der Aufwand?

Oder ist Dummheit nur situationsbezogen, z.B. wenn es ums Geldverdienen oder ums Überleben nach einem Schiffsunglück geht?

Wann wird das Ergebnis gemessen: Jetzt, sofort, mitten in einer scheinbaren Erfolgsserie, oder später erst, wenn sich dann herausgestellt hat, dass das Handeln doch ein großer Fehler war.

Ich weiß nicht: Irgendwie scheint umfassendes Wissen doch dazuzugehören, keine Dummheiten zu begehen.

Ich weiß nicht, also bin ich wohl auch fähig, ordentliche Dummheiten zu machen.

Hab ich schon, das weiß ich. Es tut mir leid. Aber ich werde mich sehr bemühen, in Zukunft nicht alle möglichen Fehler zu begehen.

Werkzeuge, so scheint es mir: Demut, Bescheidenheit, Zweifel - und Mut!

Mein gestriger Gesprächspartner: Ich wünsche ihm alles Gute! Wir werden uns so leicht nimmer treffen, und falls er ungefragt bestimmend in mein Leben treten sollte, dann wird es wohl eine Art Wettkampf geben müssen.

Vorbereitung: Sehen, Staunen, Lernen!

Allzeit bereit!

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Weltweit Katastrophen

Nur zur Erinnerung:

Unwetter und Überschwemmungen in Kärnten, Slowenien, Steiermark,

Waldbrände in Kanada und Griechenland,

Überschwemmungen in Griechenland,

Erdbeben in Marokko mit vermutlich tausenden Toten

Unwetter in Nordafrika/Lybien mit tausenden Toten und Vermissten

Also auch wenn ich unterstelle, dass die Medien alles "aufblasen", auch wenn ich davon ausgehe, dass wir früher vieles einfach nicht erfahren haben: So viel und so gehäuft hab ich das nicht in meiner Erinnerung ...

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Gar nicht so leicht, da muss man sich schon durchfragen, weil vieles noch sehr aktuell ist.

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Was uns glücklich macht

Trotz aller Wirrnisse und Verwerfungen, trotz allen Leides und aller Unglücksfälle auf der Welt gibt es doch auch persönliche Momente des Glücks: Wenn uns Sorgen genommen werden, wenn wir unsere Lieben treffen, wenn es ihnen gut geht.

Im Alltag muss man aber auch glücklich sein wollen. Dabei helfen einige Verhaltensweisen doch sehr.

Als die klassischen fünf Ratschläge gelten aktuell Meditieren, Bewegung machen, Zeit in der Natur (insbesondere in Wäldern oder am Meer) verbringen, soziale Kontakte pflegen und Dankbarkeit zeigen.

Das sind auch die jene Tipps, die von Google auf die Frage "Was macht glücklich?" am häufigsten ausgeworfen werden.

Eine neue Metastudie hierzu belegt signifikant, dass jedenfalls die sozialen Kontakte und die Dankbarkeit wirken.

Wollte ich nicht unerwähnt lassen.

Danke!