Spaziergänge im Theresienthal
Draußen wird es dunkel, Weihnachten kommt
Das ist die Zeit der (auch)propagierten, beworbenen und vergewaltigten Gefühle: Ein bisserl Rührseligkeit, Kindheitserinnerungen, Geschäft.
Daneben gibt es "echte" Gefühle.
Wenn die ausschließlichschön und heilig sind, wird es vielleicht schwierig, weil die Festung solcher Bigotterie meist gestürmt wird, mit großen Opfern und tödlichen Verwundungen auf beiden Seiten.
Auch ich bin um diese Tage herum ein wenig empfindlich, kenne Weihnachten nach Trennungen, wenn man in dieser Nacht einsam spazieren geht, mutterseelenallein, todtraurig, und noch dazu regnet es.
Ich kenne Weihnachten auch total übertrieben, überdekoriert, dass die Suche nach angemessenen Geschenken anstrengend ist, und das Einpacken ebenso.
Ich wüsste momentan gar nicht, was ich mir zu Weihnachten wünschen soll, außer dass es ein friedvolles Fest werden soll, entspannt und gemütlich, mit guten Gesprächen, vielen Keksen mit kalter Milch zum Süßen beim Lesen neuer Lieblingsbücher. Dann, am Weihnachtsabend, Weihnachtstag, zu Stefani. Vielleicht schneit es sogar.
Jetzt ist noch kein Frieden. Jetzt schon (!) sind laufend irgendwelche Betriebsweihnachtsfeiern, auch wenn ich schon im Ruhestand bin.
Eigentlich genieße ich es momentan, an der Website herumzubasteln, weil dies bedeutet ein paar Stunden Zeit nur für mich, meine Gedanken und Gefühle, zu ordnen und ins Reine zu kommen.
Mein Adventkalender für Dich. Viiieeel Arbeit. Die Türchen lassen sich erst an ihrem Datum öffnen, und man muss schon blind im Bild herumklicken. Haha!
An Freudentagen ist der Himmel blauer, die Luft ist lauer, das Gras ist grüner, alles ist voller Liebe und Leichtigkeit. Man kann das auf vielerlei Art ausdrücken, aber alle wären wohl schwärmerisch. Glücklich ist man am liebsten mit anderen. Glück steckt auch an: Man kann Gestresste, Gehetzte, Traurige und Unglückliche glücklich machen, nur durch das eigene Glücklichsein. Man sollte das wirklich nie verstecken.
An Trauertagen ist es gefühlsmäßig einigermaßen umgekehrt, und alles schmerzt.
Auch das Traurigsein sollte man nicht verstecken, sonst versteinert es. Niemand kann helfen, weil ja niemand es weiß. Wenn die Düsternis lang anhält, dann erlischt die Aufregung, dann verwaschen Erinnerungen an das Glück, dann erstarren die liebende Gedanken, dann verschwindet die Kraft. Man sucht in sich herum. Immer und immer wieder wendet man die vergilbten, faulenden Blätter seiner fahlen Erinnerungsgeschichten und eingetrockneten Hoffunungsmärchen auf der Suche nach einem Hinweis, einem Halt, einem Licht. Man findet keinen Ausweg.
Es gibt welche, die bitten um Hilfe. Es gibt welche, die stehen ihnen bei. Es kostet Kraft, die Dämonen zu bannen. Es braucht Liebe.
Es gibt aber auch traurige Seelen, die versperren alle Türen, sodass man sie nicht erreichen kann.
Es wird Weihnachten.
Mir gefällt der Gedanke, jemanden fröhlich zu machen. Das wäre mir ein tolles Weihnachtgeschenk.
Vielleicht kann ich ja auch eine traurige Seele ganz sanft streicheln.
Und außerdem weiß ich, wie viel ich von diesen Menschen lernen kann.
Danke!
Aber ich will nicht nur Wünsche für mich haben:
Ich wünsche allen Menschen Frieden, Freude, Gesundheit, Glück, Lachen (auf konkrete Anlässe möchte ich gar nicht eingehen, ich möchte keine Partei ergreifen).
Und ich wünsche mir, dass es auch allen Tieren, Pflanzen, sonstigen Lebens- und Organisationsformen, Strukturen und Gegebenheiten einen glücklichen, lebensbejahenden Bestand (oder wie man sowas richtig wünscht).
Frohe Festtage!
Wenn Ihr mich literarisch besuchen wollt ...
Ich bin schon hier, also nicht auf der anderen Seite der Welt.
Obwohl das eigentlich egal ist. Gedanken und Gefühle sind frei und grenzenlos.
Aber Geschichten tanzen auf Marmeladenwiesen,
sie tragen Hüte aus Pfeffer und Kieseln.
Ein Drache erzählt von der Uhr ohne Zeiger,
ein Fisch schreibt Romane im alten Papierlager.
Die Wörter hüpfen wie Gummibärchen,
sie kichern, stolpern und rufen „Ach, Herrchen!“
Am Ende bleibt nur ein Buch voller Fragen,
das sich selbst liest – und dann geht´s spazieren im Garten.
Abschließend: Ich habe fast 5 h für die Website gebraucht, der Adventkalender hat immerhin 24 Eintragungen mit Text, Bild, Film und Ton, die Ihr aber erst ab dem 1.12 ansehen könnt.